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In 9 Schritten vom Tod zur Trauerbewältigung

Das Sterben gehört zum Leben – und anders herum. Und trotzdem bleibt der Tod häufig ein Tabuthema. Weder davor, noch danach. Vorsorge und Nachsorge bleiben für die Verbliebenen meist Privatsache. Mit einem engagierten Bestattungsunternehmen lassen sich viele Dinge vereinfachen, aber auch hierbei gibt es wichtige Dinge zu beachten.

In 9 Schritten vom Tod zur Trauerbewältigung
Die Vorsorge für den eigenen Tod hilft den Verbliebenen zu Trauern.

1) Totenschein ausstellen und Sterbeurkunde beantragen

Stirbt ein Mensch zuhause, sollte zuerst der Hausarzt oder der Notarzt verständigt werden. Im Krankenhaus oder dem Pflegeheim kümmert sich das Personal und informiert darüber. Tritt der Tod woanders ein, ruft man die Polizei an, damit diese die notwendigen Schritte unternimmt. In jedem Fall muss ein Arzt den Totenschein ausstellen. Die Kosten dafür tragen Sie selbst – das unterscheidet sich je nach Entfernung und Uhrzeit, maximal sind 77 Euro erlaubt. Mit dem Totenschein lässt sich beim lokalen Bürgeramt eine Sterbeurkunde beantragen.

Weitere wichtige Dokumente des Verstorbenen für Behördengänge und Versicherungen:

  • Personalausweis oder Pass
  • Chipkarte der Krankenkasse
  • letzter Rentenbescheid
  • Geburtsurkunde, Stammbuch oder Heiratsurkunde

2) Bestatter informieren oder aussuchen

Ein Bestattungsunternehmen übernimmt die anstehenden Formalitäten und unterstützt in der schweren Stunde. Die Preise und die Leistungen sind sehr unterschiedlich. Informieren Sie sich am besten schon vorher darüber und lassen Sie sich einen verbindlichen Kostenvoranschlag machen. Sollten Sie sich stark genug fühlen, erledigen Sie die Wege selbst: Abmeldung bei der Meldebehörde, der Krankenkasse und der Rentenstelle. Auch der Witwenrentenvorschuss kann schon beantragt werden.

3) Beerdigung organisieren

Bei der Form der Beerdigung haben Sie Wahlfreiheit. Zusätzlich zu den überall anfallenden städtischen Gebühren kann eine Beerdigung günstig oder teuer werden. Falls ein Bestattungsinstitut eingeschaltet wurde, berät dieses dazu. Eine persönliche Checkliste für die Beerdigung hilft, dass man später nichts vergisst.

4) Bestattung vorbereiten​

In vielen Fällen sorgen die Verstorbenen bereits zu Lebzeiten mit einer Bestattungsverfügung zu den Details vor. Tipp: Diese Verfügung sollte nicht in das Testament eingebunden sein, da die Verlesung manchmal länger dauert und dadurch die Organisation der Bestattung behindert. Ohne eine Verfügung müssen die Hinterbliebenen selbst eine Bestattungsform wählen.

5) Letzte Ruhestätte aussuchen

Hierbei müssen Sie sich an gesetzliche Vorschriften halten, die für jedes Bundesland einzeln gelten. Zur Wahl stehen kommunale, kirchliche oder private Friedhöfe, Friedwälder, Berg- oder Seebestattungen oder je nach Beisetzungsort abweichende Angebote. Bei einer Erdbestattung gibt es personalisierte Einzel- oder Familiengräber, anonyme, bzw. halbanonyme Baumgräber, Gemeinschaftsflächen, Urnenfelder und -wände und so weiter.

6) Trauerfeier planen

Eine Trauerfeier ist kein Muss, aber sie respektiert den Toten und hilft den Hinterbliebenen in einem ersten Schritt, den Verlust zu verarbeiten. Eine Feier kann deshalb kurz und still oder laut und ausdauernd sein. Nach dem Abschiednehmen an der letzten Ruhestätte wird an einen Ort der freien Wahl gewechselt. Um die Organisation der Feier kommt man nicht drumrum. Fällt das zu schwer, übertragen Sie die Organisation am besten einem vertrauenswürdigen Freund oder Familienmitglied.

7) Angehörige und Freunde informieren

Sie können die Öffentlichkeit ganz klassisch mit einer Traueranzeige in Kenntnis setzen. Enge Freunde und Verwandte erhalten zusätzlich einen Trauerbrief in dem auf den Termin der Beisetzung und der Trauerfeier hingewiesen wird.

8) Formalitäten erledigen

Auch nach der Beerdigung stehen wichtige Formalitäten an: Lassen Sie das Testament verlesen und den Nachlass regeln. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Lebens-, Renten- oder Sterbegeldversicherungen, Bank- und Sparkonten, Finanzamt und sonstige finanzielle Bindungen. Kümmern Sie sich um den Mietvertrag, inklusive Gas, Strom und Wasser, eventuell auch eine Wohnungsauflösung. Kündigen Sie vorhandene Abonnements, Telefonverträge, GEZ und Mitgliedschaften in Vereinen und Organisationen sowie sonstige Versicherungsverträge. Beantragen Sie gegebenenfalls die Witwenrente.

9) Trauern

Jeder trauert anders. Aber niemand muss allein trauern. Ein Gespräch mit Freunden oder Angehörigen tut vielen Menschen gut. In Städten gibt es oftmals Selbsthilfegruppen sowie Angebote der Wohlfahrtsorganisationen und der Bestattungsunternehmen. Nehmen Sie sich Zeit für die Trauerarbeit und versuchen Sie den Verlust in ihr Leben einzuordnen. Vielen Menschen helfen dabei Rituale oder feste Orte, wie der Friedhof, um ihre individuelle Trauer auszudrücken.

Weiterführende Links

Literaturtipp:
Was tun, wenn jemand stirbt? Ein Ratgeber in Bestattungsfragen.
Zum Ratgeber der Verbraucherzentrale

Vorbereitung auf den Tod:
Dokumenten-Checkliste der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
Zum Ratgeber der Verbraucherzentrale (PDF)

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