Ideen für Abschiede unter Corona-Bedingungen
Was geht auch unter Corona-Bedingungen? Warum nicht das Lieblingsrezept der Verstorbenen an die Trauergemeinde verteilen oder verschicken, wenn der Leichenschmaus nicht möglich ist? Oder ein gemeinsames Ritual vereinbaren: Die Trauergäste kochen zur gleichen Uhrzeit die Leibspeise der Verstorbenen, zünden eine Kerze an – mental sind alle mit allen verbunden.
Jan Möllers, Bestatter in Berlin, hat eigens einen kleinen Film mit Ideen für persönliche und liebevolle Bestattungsfeiern in Corona-Zeiten gedreht und auf seine Webseite gestellt.
http://www.memento-bestattungen.de/newpage
Inspiriert von den Balkon-Konzerten aus der Anfangszeit der Pandemie, entstand die Idee, dass sich die Trauergäste, die sich vor Ort nicht sehen dürfen, beispielsweise verabreden, das Lieblingslied des Toten genau dann zu spielen, wenn der Sarg oder die Urne ins Grab gelassen würde und diesen Moment mit einem Handy-Video festhalten. So könnte eine liebevolle Kollage für die Hinterbliebenen entstehen. Unter dem Hashtag #abschiedgestalten sammeln Möllers und sein Team weitere Ideen.
Gute tröstende Ideen findet man auch in anderen Ländern. In Holland ist es üblich, dass der letzte Weg der Verstorbenen an wichtigen Stationen ihres Lebens vorbeiführt. Also fährt der Bestatter den Sarg beispielsweise am Hauptquartier der Freiwilligen Feuerwehr vorbei, am Sportplatz, der Stammkneipe oder an der Lieblingsbank im Stadtpark.